Dickbootcup 2008 in Calbe

Dickbootcup 2008 in Calbe

Calbe feiert und hat auch allen Grund dazu: Beim Dickbootcup am Sonnabend zeigten sich fast 68 Teams in Hochform, nicht zuletzt, was die gute Laune anbelangt. 1 500 Besucher machten das Saaleufer zur Fan- und Feiermeile in Anlehnung an die EM-Begeisterung. Top organisiert hatten die Calbenser Kanuten das Ereignis sowieso.

Calbe. Eine Höchstleistung haben am Sonnabend nicht nur die kräftig paddelnden Teilnehmer des 3. Dickbootcups der Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) erbracht, die an einem Nachmittag bis zu acht Rennen gefahren sind. Eine Spitzenmannschaftsleistung zeigte auch das vielköpfige Team um TSG-Kanuchefin Christel Löbert und Hauptorganisator Bernd Schütt. Ob Heike Espenhahn und Heike Springer am Start, Rolf Hahnemann und Ralf Peter Espenhahn am Steg, die Damen im Zielhäuschen, Friedrich Kühnaß, Volker Brink oder die zwölf Steuermänner, die sich die 170 Durchläufe teilten – gleichermaßen gutgelaunt und -organisiert meisterten die TSG-Kanuten, ihre Sportsfreunde und Helfer den achtstündigen Wettbewerb.

Unabhängig von der organisatorischen Vorbereitung hatten die Kanu-Übungsleiter bereits in den vergangenen Wochen fast täglich jede Menge Überstunden absolviert: beim Training für die 68 Teams.

Zehn Mann (oder auch Frauen) in einem Boot: Im Viergenerationenboot ist es die Familie Napp/Berner, bei den Zinkern, Betonköppen, Treibyacht, Saalemiezen, Möwewinkern und anderen Teams sind es Arbeitskollegen oder Vereinsfreunde.

" Das nächste Mal starten wir in drei Kategorien "

Hallo Herr Kaiser vereint eine Clique junger Leute zwischen Calbe und Magdeburg, die sonst am Wochenende gemeinsam in die Disco gehen. In manchem Boot paddelt aber auch in einem Takt, wer es sonst eher gewohnt ist, allein zu steuern: die Buslenker zum Beispiel (von der Kreisverkehrsgesellschaft Bernburg). Fantasievoll sind nicht nur die Namen, mancher steigt in bunter Federpracht ins Boot. Für das schönste Kostüm wird die Mannschaft Therapie ausgezeichnet. Die Betreuer der Caritas haben sich in rote oder blaue Ringelanzüge geworfen und ein Stirnband angelegt.

So hoch schwappt die Begeisterung gleich zu Beginn des Rennens auf der Saale – der erste Start ist mittags um 12 Uhr – dass die Handelsflotte bei ihrer ersten Partie ganz ohne Steuermann ablegt. Wahrscheinlich fühlen sich die Paddler von der Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden mit Pfarrer Wolfgang Wentzlaff und Bürgermeister Dieter Tischmeyer an Bord in weltlicher und geistlicher Obhut bereits sicher.

Dabei sein (und feiern) ist alles: Innerhalb der zwölf Gruppen in der Kategorie Männer- und Mixteams startet nach bewährter Manier zunächst jeder gegen jeden.

Nach einem Sechstel- und Drittelfinale geht es dann am Schluss zwischen 19 und 19.30 Uhr um den Titel. Zuerst machen die Saalemiezen, die Zicken de Luxe und die Wundervollen den Sieger bei den Frauen untereinander aus. " Es ist wundervoll ", frohlockt Ulrike Woreschk vom TSG-Kanu-Vorstand nach dem Rennen auf der 200-Meter-Strecke, " die Wundervollen haben gewonnen. " Und das ganz " ungedopt ", wie es auf der Rückseite der T-Shirts im Telekom-Pink vermerkt ist. Beim Männer/Mix wirds noch spannender: Wer hat die Nase vorn, Seewölfe, Zinker oder Hallo Herr Kaiser? Am Schluss bekommen die Seewölfe, die Favoriten und Sieger des Vorjahres, unter lautem Jubel ihrer Fans den Pokal.

Auch wenns im Übereifer des Gefechts gleich zu Beginn einen kleinen Zusammenstoß auf der Sale gab: Gekentert ist diesmal kein Boot. Eine Änderung kündigte Christel Löbert fürs kommende Jahr an: "Beim nächsten Mal starten wir in drei Kategorien, weil reine Männerteams ansonsten ein bisschen im Vorteil sind."
Artikel aus der Volksstimme Schönebeck vom 23.06.2008
Artikel aus der Volksstimme Schönebeck vom 25.06.2008